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Helfer auf vier Beinen - Jahresspendenprojekt 2019

Halt und Nähe spüren, die Perspektive wechseln, Verantwortung übernehmen - das alles erfahren Menschen mit Behinderungen, wenn sie Kontakt zu Tieren haben. In Kleinwachau können Bewohner einmal in der Woche reiten, in die Förderschule kommt ein Schulhund. Über Spenden konnten Reitstunden bezahlt und eine Schulhund-Ausbildung finanziert werden. Dafür möchten wir ganz herzlich Danke sagen.

Spendensumme: 14.065,00 Euro

Erfahrungsbericht

Ein junger Mann sitzt hoch oben auf dem Pferd, lacht fröhlich und singt laut. Er ist konzentriert und streichelt behutsam das Pferd, das ihn trägt. Noch vor wenigen Minuten war er unruhig, ihn quälte richtig schlechte Stimmung. Manchmal ist das so, er weiß selbst nicht genau warum. Dann kann er seine Kräfte schlecht steuern, boxt andere oder auch sich selbst und schimpft laut. Die Anderen haben Angst vor seinen Launen und gehen ihm aus dem Weg. Das macht ihn noch trauriger.
Doch das Pferd weicht ihm nicht aus. Geduldig wartet es, und auch der junge Mann beruhigt sich. Er weiß, das Tier ist stark. Davor hat er Respekt. Aber er spürt auch: Das Tier ist unvoreingenommen, lehnt ihn nicht ab. Es wird ihn tragen. Das tut ihm gut. Also versucht er, sich zu beherrschen. Und es klappt, wieder einmal.

Der Kontakt zu Tieren hat eine positive Wirkung

„So geht es vielen Menschen mit Behinderungen, deren soziales Verhalten beeinträchtigt ist", weiß Sophia Buchheim. Im Epilepsiezentrum Kleinwachau betreut sie schwerst-mehrfach behinderte Menschen. 
Sie reitet selbst und kennt sich gut aus mit Pferden. „Gerade auf Menschen, die ihr Verhalten schwer steuern können, haben die Tiere eine ausgleichende Wirkung", erklärt sie und fährt fort: „Sie geben Halt und Nähe. Die schaukelnde, gleichmäßige Bewegung erfordert einerseits Körperbeherrschung und Konzentration, beruhigt aber auch. Die erhöhte Position verändert die Perspektive, verleiht Übersicht und stärkt das Selbstbewusstsein." 
Wer diese wertvolle Erfahrung ab und zu machen kann, verändert mit der Zeit auch das Verhalten zu seinen Mitmenschen, ist ausgeglichener und aufmerksamer. Auch Menschen mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen profitieren vom Kontakt zu den Pferden: Die Körperwahrnehmung wird verbessert, der Gleichgewichtssinn trainiert und Verspannungen lösen sich.

Auch der Kontakt zu anderen Tieren hat diese positive Wirkung. In der Kleinwachauer Förderschule wird daher gerade der Einsatz eines Schulhundes vorbereitet. Der Hund kann für Stressabbau sorgen, entspannt viele Situationen, nimmt Ängste und fördert die Kommunikation. Die Schüler lernen, dass sie ruhig auf das Tier zugehen und deutlich sprechen müssen. Auch verschlossene Kinder öffnen sich in der Gegenwart des Tieres. Ein Pausengang mit dem Hund ist nicht nur eine wohltuende Auszeit vom Schulalltag. Wenn man selbst ein Tier führt, muss man ruhig und konzentriert sein und auf viele Dinge achten. Dabei lernen die Schüler, Verantwortung zu übernehmen - und das macht auch noch großen Spaß.

Für die Schulhund-Ausbildung und die Reitstunden entstehen Kosten, die nicht durch Fördergelder gedeckt werden können. Hier können Sie uns konkret unterstützen. Mit Ihrer finanziellen Hilfe können wir diese wichtigen Angebote weiterführen und ausbauen.
 

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