19.09.2024 // Wohnangebote
Grünes Glück in Radeberg
Noch in diesem Monat wird abgegrillt. Dann wird der Garten winterfest gemacht, und alle werden die Tage bis zum Frühling zählen. Denn der Garten, den die Klienten und Mitarbeiter der Wohnangebote Radeberg seit diesem Sommer gepachtet haben, ist wahrlich ein Herzensprojekt geworden.
Die Wohnangebote Radeberg gehören zum Epilepsiezentrum Kleinwachau und liegen im Herzen der Stadt nördlich von Dresden.
Die Idee für dieses Gartenprojekt entstand im letzten Winter in einer Dienstberatung, als Klienten und Mitarbeiter unisono verkündeten: „Wir wollen einen Klientengarten.“
Klein, fein - aber verwildert
Die Suche nach einem geeigneten Stückchen Grün begann. Die Anforderungen waren klar: Der Garten sollte gut erreichbar und vor allem rollstuhlgerecht sein, damit wirklich alle Klienten daran teilhaben können. Schon bald wurde man fündig. Hinter dem Schloss Klippenstein gab es in einer Gartensparte ein freies Areal. Klein, fein - aber total verwildert.
Klienten und Mitarbeiter stürzten sich leidenschaftlich in das neue Projekt und schon bald konnte der „Schloßgarten“ - wie das kleine Paradies ab sofort genannt wurde - mit einer Grillfeier eingeweiht werden.
Für die Klientinnen und Klienten ist es eine wichtige Erfahrung, eine Aufgabe zu haben, die mit Verantwortung verbunden ist.
Inklusives, nachhaltiges Projekt
Besonders freut sich Frank Bittrich, Klient, ehemaliger Mitarbeiter im Garten- und Landschaftsbau und seit kurzem Rentner, über das neue Projekt. Er besucht den „Schloßgarten“ regelmäßig und hängt sich bei der Gartenarbeit richtig rein. „Ich freue mich sehr, diese Aufgabe zu haben“, sagt er strahlend, „es wachsen zu sehen, ist sehr schön.“
Liana Mörtl, Fachkraft im Betreuungsdienst und eine der Initiatorinnen: „Unser Gartenprojekt zeigt, wie wichtig solche Gemeinschaftsprojekte für das Zusammenleben und das Wohlbefinden der Klienten sind.“
Weitere Pläne
Sie seien stolz darauf, diesen Ort geschaffen zu haben, so Mörtl weiter. „Wir freuen uns auf viele weitere schöne Stunden im Schloßgarten – sei es bei der Gartenarbeit, beim Austausch mit Nachbarn oder einfach nur bei einem gemütlichen Plausch in der Sonne.“
Wichtig ist den „Radebergerinnen und Radebergern“ auch, dass das Projekt nachhaltig ist. „Wir haben einen Totholzstapel angelegt, der Lebensraum für Insekten bietet und als Winterquartier für Igel dient“, erklärt Liane Mörtl.
Und sie haben auch noch einen weiteren Plan. Liane Mörtl: „Auch der kleine Teich soll bald instandgesetzt werden, um weiteren Tieren einen natürlichen Rückzugsort zu schaffen.“