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  5. Kinder brauchen Bildung und Vorbilder

31.07.2023 // Epilepsiezentrum Kleinwachau

„Kinder brauchen Bildung!“

Das, was Steffen Gärtner antreibt, ist das, wie er sagt, „Wunder des Wachsens.“  Zu sehen, mitzuerleben, wie sich die Kinder entwickeln. „Gerade kleine Kinder saugen Erlebtes auf und wandeln es in Wissen um, deshalb ist frühkindliche Bildung so immens wichtig“, sagt der 34-Jährige, der in der Kita Baumhaus im Herzen von Radeberg als Krippenerzieher arbeitet. Die Kita „Baumhaus“ gehört zum „Bereich Bildung“ des Epilepsiezentrums Kleinwachau.

Für Steffen Gärtner ist seine Arbeit Leidenschaft und Lebensaufgabe zugleich, das spürt man mit jedem seiner Worte. Zum Beispiel, wenn er sagt: „Das Coole ist, dass ich für die Kinder in einem prägenden Teil ihres Lebens Begleiter, Beibringer und auch Bezugsperson sein darf.“

„Zu schlecht für diesen Beruf“

Seine Berufung hat Steffen Gärtner, selbst Vater eines dreijährigen Sohnes und einer fast einjährigen Tochter, erst im zweiten Anlauf für sich entdeckt. Eigentlich war der Kleinwolmsdorfer (Gemeinde Arnsdorf, Landkreis Bautzen), der gerne Marvel-Caps und Batman-T-Shirts trägt, ein typischer Nerd. Seit seinem 13. Lebensjahr verbrachte er seine Freizeit fast nur vor dem Computer. Steffen Gärtner: „Manchmal bis zu sechs, sieben Stunden am Tag.“

Für ihn folgerichtig absolvierte er nach der Schule eine Ausbildung zum „staatlich geprüften Assistenten für Software-Technologie“ mit dem Ziel, ein richtiger Computer-Experte zu werden. 

Doch dann kam die schonungslose, ehrliche Selbsterkenntnis: „Ich bin zu schlecht für diesen Computer-Beruf. Ich kann diesen Job nicht wirklich.“ Ihm wurde klar, damit würde er niemals glücklich werden.

„Ich bemühe mich genau hinzuschauen“

Was folgte, war irgendwie Glück im Unglück. Oder eben Fügung. Nach einer Zeit der Selbstfindung und Arbeitslosigkeit, machte Steffen Gärtner ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Jungen Gemeinde. Bei den Pfadfindern und Jugendgruppen lernte er über sich selbst, dass er gerne mit Kindern arbeitet. Mehr noch: Dass ihn die Beschäftigung mit Kindern und ihrer Entwicklung erfüllt.

Steffen Gärtner zog nach Chemnitz um und trat eine Ausbildungsstelle als Erzieher an. Die in Sachsen verlangte, vorgelagerte  Ausbildung zum staatlich anerkannten Sozialassistenten brauchte er nicht, da er eine andere Zulassungsvorausetzung erfüllte: Er hatte schon einen Beruf erlernt und konnte zudem durch das FSJ eine einjährige Berufstätigkeit in einer sozialen Tätigkeit nachweisen.

Schließlich kam er später zu der Radeberger Kita „Baumhaus“, die sich in der Trägerschaft des Epilepsiezentrums Kleinwachau befindet. Und zu einer Arbeit, die ihn erfüllt und zur Berufung wurde. Und das bis heute.

Steffen Gärtner: „Ich empfinde meine Arbeit als ein tägliches MIT-DIR-HIER. Nicht nur die Kinder haben Emotionen, Sorgen und Ängste. Die Eltern und die Kolleginnen und Kollegen doch auch. Ich bemühe mich, genau hinzuschauen und die Gefühle der Kinder zu begreifen, zu koordinieren, zu akzeptieren und damit zu arbeiten und zu leben. Und genau das Gleiche spüre ich bei den Kindern, bei den Eltern und bei meinen Kolleginnen und Kollegen. Dieses Schauen aufeinander ist MIT-DIR-HIER!“

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