26.08.2024 // Fachklinik
Pflegeausbildung in Kleinwachau: „Zeit für die Patienten“
Lena Blum und Carolin Panhans haben in der Fachklinik für Neurologie der Epilepsiezentrum Kleinwachau ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen. Die Einrichtung in Radeberg, nur 15 Kilometer von Stadtzentrum Dresden entefernt, gehört zum Verbund der Diakonie Sachsen. Das ist die Bilanz von Lena und Carolin.
Obwohl sie sich vor ihrer Ausbildung nicht kannten, haben Lena Blum und Carolin Panhans viel gemeinsam. Sie sind beide in ihrer Freizeit kreativ, sie unternehmen gerne etwas mit ihren Freunden, sie lachen gerne – und sie fanden auf dem gleichen Weg nach Kleinwachau.
Beide tippten in das Suchfeld einer Internet-Suchmaschine die Worte „Pflegefachkraft Ausbildung in der Nähe“ und bekamen als einen Vorschlag die Jobseite der Kleinwachauer Homepage (www.kleinwachau.de/jobs) ausgespielt. Beide bewarben sich, wurden angenommen und so wurden die jungen Frauen aus Dresden und Großröhrsdorf Kolleginnen. Beide begannen im September 2020 ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft in der Fachklinik für Neurologie des Epilepsiezentrums Kleinwachau.
Generalistische Pflegeausbildung
Lena Blum und Carolin Panhans gehörten zum ersten Jahrgang der neuen generalisierten Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Sie kombiniert seit 2020 die bis dahin bekannten Pflegeausbildungen zur Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege.
Die generalistische Pflegeausbildung befähigt die Auszubildenden, Menschen aller Altersstufen zu pflegen. Die Absolventinnen und Absolventen können daher nach der Ausbildung in allen Versorgungsbereichen der Pflege arbeiten. Zudem wird der Berufsabschluss automatisch EU-weit anerkannt. Damit besteht die Möglichkeit, auch im EU-Ausland als Pflegefachkraft arbeiten zu können.
Lena & Carolin: Das ist ihr Fazit
Aber was ist nun die Bilanz von Lena Blum und Carolin Panhans? „Ich hatte vom ersten Tag an nie das Gefühl, nur die Schülerin zu sein, die erst einmal für die – sagen wir – niederen Aufgaben zuständig ist“, erzählt Lena Blum, die in der Nähe von Bautzen aufwuchs, „nein, ganz im Gegenteil, ich war immer Teil des Teams, aber eben dann doch auch die Schülerin, der man alles in Ruhe zeigte und beibrachte. Besonders interessant fand ich es, alle Bereiche in der Klinik und in Kleinwachau kennenlernen zu dürfen.“
Ähnlich hat es auch Carolin Panhans empfunden. Besonders war für die junge Frau, die vor 23 Jahren in Radebeul geboren wurde und dort noch heute für den Radebeuler HV Handball spielt, die Atmosphäre auf den Stationen der Klinik: „Das Team fühlt sich mehr wie eine Familie an, weniger wie Kollegen, Kolleginnen oder Vorgesetzte an einem Arbeitsplatz.“
Faktor „Zeit“
Was Carolin Panhans an ihrer Ausbildung in Kleinwachau besonders zu würdigen weiß, ist der Faktor Zeit: „Wir haben hier in Kleinwachau wirklich Zeit für den Patienten oder die Patientin. Ich war ja im Rahmen der Ausbildung auch in anderen Kliniken oder habe mich mit anderen Auszubildenden unterhalten und kann daher sagen: Uns Pflegekräften wird in Kleinwachau ermöglicht, wertschätzend mit den Patienten oder Patientinnen zu arbeiten.“
So ungefähr formuliert es auch Lena Blum: „Kleinwachau ist besonders, weil die Patientin oder der Patient eben einen Namen hat und keine Nummer ist. Hier haben die Pflegekräfte Zeit für den Menschen. Zeit, ihm zu vermitteln, ich bin gerade nur für dich da. Das ist ein Geschenk.“
Was in Kleinwachau anders ist
Neben dem menschlichen Aspekt hat Carolin Panhans auch den fachlichen Teil ihrer Ausbildung in guter Erinnerung: „Natürlich werden in Kleinwachau jetzt nicht so viele Wunden behandelt, Katheter gelegt oder Magensonden eingeführt – um mal ein paar Beispiele zu nennen –, aber ich muss sagen, unsere Ausbilderinnen haben sich viel einfallen lassen, um uns das Können und Wissen einer Pflegefachkraft beizubringen.“
Lena Blum lacht: „Wir haben viel mit Hans-Helga geübt.“ Hans-Helga, so erklärt sie schmunzelnd, ist eine professionelle Krankenpflegepuppe, mit der pflegerische Tätigkeiten simuliert werden können. „Das Team in Kleinwachau hat ihr halt irgendwann einmal den Namen Hans-Helga gegeben.“
Herausforderungen
Natürlich hat es auch Herausforderungen gegeben. Carolin Panhans: „Zum Beispiel aggressives Verhalten von psychisch kranken Patienten, aber mithilfe der Kollegen lernt man, damit umzugehen.“
Und was war besonders schön? „Das eine Erlebnis gibt es nicht“, sagt Lena Blum, „es ist vielmehr die Summe von vielen schönen Momenten. Ich genieße es sehr, mitten in der Natur zu arbeiten. Ich genieße, es mit den Patienten und Patientinnen zum Dorfladen zu laufen. Oder die Zeit, wenn ich mit ihnen im Garten sitze. An so vielen Tagen geht mir einfach das Herz auf.“
„Und“, fügt Carolin Panhans hinzu, „wir haben uns kennengelernt.“