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03.01.2019 // Fachklinik

Erstes MZEB in Sachsen

Wenn Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung volljährig wurden, stießen sie bisher auf eine medizinische Versorgungslücke. Während Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) multiprofessionell und interdisziplinär ambulant behandelt werden können, standen diese Möglichkeiten für erwachsene Behinderte bisher nicht zur Verfügung. Eine Anpassung im Sozialgesetzbuch führte nun dazu, dass Medizinische Zentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) in Deutschland aufgebaut werden können.

Das Epilepsiezentrum Kleinwachau eröffnete am 3. Januar 2018 das erste MZEB in Sachsen. Dr. Thomas Mayer, Chefarzt des Epilepsiezentrums Kleinwachau, sagte: „Wir schaffen hier ein ambulantes Anlaufzentrum für erwachsene behinderte Menschen, bei dem es nicht um epileptische Anfälle geht, sondern um andere medizinische Fragen, wie zum Beispiel um unklare Schmerzen, Verhaltensstörungen, kognitiven Abbau oder um Fragen der Hilfsmittelversorgung. Solch komplexe Sachverhalte kann der Hausarzt oder ein einzelner Facharzt oft nicht lösen. Eine gezielte Frage eines zuweisenden Haus- oder Facharztes wird in unserem MZEB also multidisziplinär betrachtet. Wir versuchen somit eine umfassende Lösung zu finden, ohne dabei die Dauerbehandlung des Patienten zu übernehmen."

Ein MZEB unterstützt die medizinische Regelversorgung durch umfassende Beratung und behindertengerechte Kommunikation, durch Konsiliarleistungen und durch Mitbehandlung der vom Hausarzt überwiesenen behinderten Patienten.

Martin Wallmann, der Geschäftsführer des Epilepsiezentrums Kleinwachau, freut sich über den Start des MZEB: „Mit unserem MZEB schaffen wir nun endlich ein Angebot für die erwachsenen behinderten Patienten, die im bisherigen System nicht gut behandelt werden konnten. Schließlich haben wir im Epilepsiezentrum Kleinwachau mehr als 125 Jahre Erfahrung in der Betreuung behinderter Menschen. Und davon können nun endlich viele Patienten profitieren."

Das MZEB Kleinwachau ist baulich komplett barrierefrei. Aufgrund der körperlichen Einschränkungen der Patienten ist dies ein wichtiger Aspekt. Die Terminvergabe wird so koordiniert, dass Wartezeiten kurz sind, da sie von den Patienten nicht gut toleriert werden. Im MZEB arbeitet ein multiprofessionelles Team, das mit der Behandlung behinderter Menschen sehr vertraut ist. Besonderes Augenmerk wird auf die Kommunikation mit behinderten Menschen gelegt und dabei von vornherein deutlich mehr Zeit für die Anamnese und Untersuchung des Patienten eingeplant.

Weiterführende Informationen zum MZEB.

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