Navigation überspringen
  1. Startseite
  2. |
  3. News
  4. |
  5. Fünf Jahre Begabten-Förderung in Radeberg

18.08.2025 // Kita

5 Jahre Begabtenförderung

Begabungen frühzeitig erkennen und Kinder gezielt darin bestärken: Dieses Ziel verfolgt das Projekt „Karg Campus Sachsen“, das von der Frankfurter Karg-Stiftung in Kooperation mit dem Sächsischen Kultusministerium getragen wird. Bis 2026 entsteht dabei ein institutionsübergreifendes Netzwerk, das Kitas, Grundschulen und Gymnasien zu Kompetenzzentren für Begabungen qualifiziert.

Seit fünf Jahren ist auch Radeberg Teil dieser Initiative. Die Kita Baumhaus des Epilepsiezentrums Kleinwachau, die Grundschule Stadtmitte und das Humboldt-Gymnasium haben sich zu einem sogenannten „Tridem“ zusammengeschlossen.

Gemeinsam erproben und entwickeln sie Konzepte, wie die individuellen Potenziale von Kindern erkannt, begleitet und über die gesamte Bildungsbiografie hinweg unterstützt werden können.

Eine erste Bilanz

Gestartet ist das Projekt 2020 mit dem Tandem aus Kita und Grundschule. Beide Einrichtungen erhielten Fortbildungen, fachliche Prozessbegleitung und finanzielle Mittel, um Diagnostik und Förderkonzepte in der Praxis umzusetzen. Seit 2024 wird dieser Kreis um das Gymnasium erweitert – aus dem Tandem wurde ein Tridem. In Radeberg bilden nun drei Einrichtungen das Kompetenzteam für Begabtenförderung.

„Bildungsgerechtigkeit bedeutet, Begabungen und Leistungspotenziale unabhängig von sozialer Herkunft zu erkennen und Kinder konsequent zu begleiten“, erklärte Sabine Wedemeyer, Pressesprecherin der Karg-Stiftung, bei einem Pressegespräch in der Kita Baumhaus. „Denn begabte oder hochbegabte Kinder sind immer in Gefahr, sozial zu vereinsamen. Um das zu verhindern, die Schülerinnen und Schüler zu stärken und sie zu begleiten, ist ein durchgängiges System von der frühen Bildung bis zur gymnasialen Oberstufe vonnöten.“

Auch Susanne Krohn, Schulleiterin der Grundschule Radeberg-Stadtmitte, betont die Haltung hinter dem Projekt: „Die Aufgabe ist zugleich eine Haltung zum Beruf – und zur Berufung des Pädagogen.“
 

Synergien schaffen

Im Radeberger Baumhaus sind die Veränderungen bereits sichtbar: „Im Foyer der Kita haben wir eine Bauecke geschaffen, damit die Kinder hier ungestört bauen können. Da können angefangene Türme auch mal stehen bleiben und an den nächsten Tagen weitergebaut werden“, berichtet Kita-Leiterin Chantal Pursche. „Ebenso haben wir eine ganze Reihe an Konstruktionsmaterialien angeschafft, Kapla-Steine zum Beispiel.“

Doch es geht nicht nur um die Ausstattung in den Einrichtungen, sondern vor allem um den Austausch untereinander. So nehmen begabte Kita-Kinder an bestimmten Angeboten in der Grundschule teil, Grundschüler besuchen das Mathe-Labor des Gymnasiums, während Gymnasiasten in die Grundschule gehen, um selbst Unterricht zu gestalten. Ein Höhepunkt war in diesem Jahr ein gemeinsamer Sporttag von Kita, Grundschule und Gymnasium in Kooperation mit dem Kreissportbund.

Dass es bei der Begabtenförderung nicht um Eliten gehe, sondern um Chancengerechtigkeit für alle Kinder, betonen die Beteiligten immer wieder. Die Erkenntnisse aus der Kita sollen später in der Grundschule und am Gymnasium weiter genutzt werden, damit sich die individuellen Talente der Kinder entfalten können – ohne Brüche auf ihrem Bildungsweg.

Allerdings – und darin sind sich alle Verantwortlichen einig – gelingt dies nicht ohne das Engagement der Eltern.

Folgen Sie uns auf: