06.11.2023 // Fachklinik
Rückblick, Ausblick und ein bewegender Einblick
„Epilepsie - wir schreiben Geschichte“ - unter diesem Motto stand das Epilepsie-Forum in diesem Jahr. Am 5. Oktober 2023 hatte in Magdeburg die zentrale Veranstaltung zum „Tag der Epilepsie“ stattgefunden. Das Motto: „Epilepsie - wir schreiben Geschichte“. Gemeint war ein Rückblick auf die Wahrnehmung der Krankheit in Gesellschaft und Öffentlichkeit
Das Epilepsiezentrum Kleinwachau ergänzte jetzt das Angebot der zentralen Veranstaltung um eine Vortragsreihe in Dresden. Im „Haus an der Kreuzkirche“ in Dresden warfen am Samstag, den 4. November 2023, Referentinnen und Referenten einen Blick zurück in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft von Behandlung und Therapie.
Epilepsie in der DDR
Doch nicht nur Wissenschaft und Forschung standen im Mittelpunkt, sondern es gab auch einen emotionalen Einblick in die Seelen von Betroffenen.
Das Symposium begann mit einem Vortrag von Dr. Bernd Findeis, langjähriger Chefarzt der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal bei Bernau in Brandenburg und in den 10er Jahren Arzt im Ruhestand an unserem Medizinischen Versorgungszetrum (MVZ) im Dresdner Stadtteil Weißer Hirsch, über „Epilepsie in der DDR.“
Epilepsie in der Literatur
Dann beschäftigte sich Dr. Frank Brandhoff, Facharzt für Neurologie an unserer Fachklinik, mit der Zukunft der Epilepsie-Behandlung(en), bevor Chefarzt Dr. Thomas Mayer der Frage nachging, dass nicht alles, was nach Epilepsie aussieht, auch Epilepsie ist. Oder wie er sagte: „Epilepsie ist nicht alles was zappelt.“
Nach einer Mittagspause mit einer Stärkung aus der Küche von „paso doble“, betrat wieder Dr. Mayer das Podium und sprach über das Thema „Epilepsie in der Literatur“ - wobei er deutschsprachige Werke in den Fokus rückte.
Epilepsie als Autobiografie
Dann lasen Annika Hammelmann und Wolfgang Suchner, beide Patienten, die in Kleinwachau behandelt wurden, aus ihren autobiografischen Romanen. Ihre offenen, bewegenden Schilderungen aus einem Leben mit Epilepsie verfolgte das Auditorium mit fast atemloser Stille.
Suchner, der in den 80er Jahren als Musiker in der Band von Neue-Deutsche-Welle-Star Huber Kah spielte, ergänzte die Auszüge aus seinem Buch mit brillantem Jazz-Trompetenspiel. Sein Buch, das er zusammen mit dem Wuppertaler Schriftsteller Hans Werner Otto geschrieben hat, soll Anfang Februar im Bremer Fuego-Verlag erscheinen.
Zum Schluss konnte das Publikum den Autoren Fragen stellen, was auch ausgiebig genutzt wurde.