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11.04.2023 // Epilepsiezentrum Kleinwachau

„Das Wichtigste sind meine Kollegen“

„Ich habe mich hier noch nie allein gefühlt und alles erreicht, was ich im Leben erreichen wollte.“ Der, der das sagt, ist 25 Jahre alt, groß, kräftig, Reinigungskraft im Inklusionsunternehmen paso doble. Hier im Epilepsiezentrum Kleinwachau kennen ihn alle: Steven Zehl.

Dabei hatte er für sein Leben mal einen ganz anderen Plan. Geboren in Dresden, aufgewachsen in Fischbach im Landkreis Bautzen, hatte er seit frühester Kindheit nur einen Traum: „Ich will LKW-Fahrer werden!“ Wie sein Papa, wie sein Opa, wie seine Onkels. Das große Lenkrad, die schwere Gangschaltung, das Dröhnen des Dieselmotors, als König der Straße Waren von A nach B bringen – das ist die stolze Familientradition der Zehls, die Steven fortführen will.

Doch dann wird bei ihm eine Lese-Rechtschreibschwäche entdeckt. Oder wie er heute selber sagt: „Ich bin manchmal nicht ganz so schnell im Denken.“ Er besucht zunächst die Förderschule in Radeberg, später dann die Einrichtung in Kleinwachau. „Es war keine einfache Zeit“, erzählt er, „ich war plötzlich mit Kindern mit einer geistigen Beeinträchtigung oder Behinderung zusammen. Daran musste ich mich erst gewöhnen.“

„Ich habe alle meine Ziele erreicht“

Nach der Schule wechselt Steven Zehl nach Bautzen zur „inab - Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft“, einem Berufsbildungsträger. Sein Praktikum absolviert er während der drei Jahre im paso doble. 

Zunächst arbeitet er im Gartenbau, was ihn sehr glücklich macht. Die harte Arbeit an der frischen Luft ist genau das, was er sich wünscht und was seinen Traum vom LKW-Fahrer ersetzen kann. Doch Steven Zehl schafft die Führerscheinprüfung nicht, und man versetzt ihn in die Reinigung. 

Aber Steven wäre nicht Steven, wenn er nicht das Beste aus Niederlage und Neubeginn machen würde. Er arbeitet sich mit Willen und Wissensdurst in die neue Aufgabe ein. „Ich bin glücklich, eine Reinigungskraft zu sein“, sagt er. Und rückblickend: „Ich habe alle meine neuen Ziele erreicht: Ich bin ein Experte für Fenster- und für Grundreinigung.“  Gott habe ihm dabei viel geholfen, ist sich Steven sicher: „Er hat meinen Lebensweg schützend begleitet.“

Das Video-Interview

Wütend machen ihn nur die Leute, die ignorant gegenüber seinem Beruf sind und seine Arbeit nicht wertschätzen. Steven Zehl: „Für eine Einrichtung wie Kleinwachau ist Sauberkeit und Hygiene die Grundlage.“

Das Wichtigste aber sind „meine Kollegen“, sagt Steven, „egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung – mit ihnen jeden Tag gemeinsam zu arbeiten und ein Team zu bilden, treibt mich an“.

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