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Epilepsiechirurgisches Programm

Bei manchen Epilepsie-Patient*innen führt die Behandlung mit Medikamenten nicht zur gewünschten Verbesserung der Anfallssituation. Dann kann unter Umständen ein operativer Eingriff helfen.

Operativen Eingriff beraten

Patienten, die an einer fokalen Epilepsie leiden und trotz mehrfacher Umstellung der Medikamente nicht anfallsfrei sind, kann möglicherweise ein operativer Eingriff helfen. Dabei wird die Hirnregion, in der die Anfälle entstehen, entfernt.
Diese Menschen sollen nach der Operation entweder anfallsfrei sein oder deutlich weniger Anfälle bekommen und somit eine höhere Lebensqualität erlangen.

Zwei Grundvoraussetzungen müssen für eine solche Operation erfüllt sein:

  • Die Hirnregion, in der die Anfälle ihren Ursprung haben, muss sich genau eingrenzen lassen (sogenannte fokale Epilepsie).
  • Die anfallsauslösende Hirnregion kann operativ entfernt werden, ohne schwerwiegende Schäden zu verursachen.

Ob eine fokale Epilepsie vorliegt, lässt sich in der Regel anhand des Anfalltyps, der EEG-Befunde und ggf. einer kernspintomografischen Untersuchung des Gehirns bereits ambulant klären. Um jedoch präzise die Hirnregion einzugrenzen, in der die epileptischen Anfälle entstehen, werden über mehrere Tage Anfälle aufgezeichnet (mittels gleichzeitiger Video- und EEG-Ableitung). Ergänzt wird dies durch Kernspintomographie, eine neuropsychologische Testung sowie eine sozialmedizinische und eine psychiatrische Untersuchung und Beratung.

In Kooperation mit der Universitätsklinik Dresden

Eine endgültige Entscheidung, ob und ggf. welche epilepsiechirurgische Verfahren zur Therapie geeignet sind, fällt erst nach Abschluss der Diagnostik. Dazu werden zunächst alle erhobenen Befunde im Rahmen einer Fallkonferenz mit den Kollegen des Universitätsklinikum Dresden diskutiert. Gemeinsam entscheiden wir, ob ein epilepsiechirurgischer Eingriff durchführbar ist oder ob noch weitere Diagnostik erforderlich ist.

Die Ergebnisse der Fallkonferenz besprechen wir anschließend ausführlich mit dem Patienten und ggf. dessen Angehörigen.

Eventuell notwendige Zusatzdiagnostik kann z.B. umfassen:

  • eine funktionelle MRT-Untersuchung zur Lokalisation der Sprachregion

  • eine Untersuchung in einem sogenannten Hochfeld-MRT

  • eine SPECT-Untersuchung vor und im Anfall (ein Verfahren zur bildlichen Darstellung der Gehirndurchblutung)

  • eine invasive EEG-Ableitung mit Elektroden, die auf oder in das Gehirn implantiert werden

Diese Untersuchungen führt die Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Dresden entweder ambulant oder stationär durch.

Auch die operative Behandlung erfolgt in der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Dresden. Die Nachsorge der bei uns diagnostizierten Patienten erfolgt in Kleinwachau.

Aufenthalt in Kleinwachau

Patienten der Epilepsiechirurgie betreut ein Team aus speziell geschulten Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen, Pflegepersonal und medizinisch-technischen Assistenten. Die Station verfügt über sechs Ableiteplätze, die in geräumigen Ein- bzw. Zweibettzimmern mit angeschlossener Dusche und WC untergebracht und mit einem eigenen TV-, Telefon- und Internetanschluss versehen sind.
Auf der Station gibt es auch Spiele und eine kleine Bibliothek.

Schrittmacher für den Vargusnerv

Vagusnervstimulation

Ist eine Epilepsie mit Medikamenten nicht gut behandelbar und ein epilepsiechirurgischer Eingriff nicht möglich, gibt es eine wirksame und gut verträgliche Alternative: die Vagusnervstimulation durch einen implantierten Schrittmacher im Halsbereich.
Dazu wird eine Stimulationselektrode am linken Vagusnerv angebracht, die unter der Haut mit einem Generator - ähnlich einem Herzschrittmacher - verbunden ist. In regelmäßigen Abständen stimuliert diese Elektrode den Vagusnerv (siehe Abbildung). Die Fasern des Nervs führen zum Gehirn und verändern dort die Anfallsregulation.

Die Operation führt die Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Dresden durch. Nach Einsetzen des Stimulators wird die Stärke der Impulse mittels einer Programmier- und Steuereinheit schrittweise erhöht. Dazu sind regelmäßige ambulante Wiedervorstellungen in unserer Einrichtung zunächst in Abständen von ca. 2 - 4 Wochen und später von ca. 4 - 12 Wochen notwendig.
Die Patienten können mit einem Magneten die Stimulation zusätzlich nach Bedarf variieren.

Uniklinikum Dresden

Ansprechpartner

Aufnahme

TEL (03528) 431-1311
MAIL aufnahme.klinik@kleinwachau.de

Sprechzeiten
Montag - Donnerstag 8:15 Uhr - 16:00 Uhr
Freitag 8:15 Uhr - 13:00 Uhr

Dr. med. Peter Hopp

Facharzt für Neurologie
Abteilungsarzt Intensivmonitoring / Neurophysiologie

Anfahrt Epilepsiechirurgisches Programm

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