Methoden die Anfallserkrankung zu ergründen
EEG-Untersuchungen
EEG-Untersuchungen sind wesentlich, um zu klären, ob eine Epilepsie oder eine andere Anfallserkrankung vorliegt.
Die meisten Patient*innen kennen solche Untersuchungen von den ambulanten Terminen bei Neurolog*innen. Dort erfassen die EEG-Untersuchungen in der Regel die Hirnstrom-Muster nur für wenige Minuten. Sehr selten kommt es während der EEG-Aufzeichnung zu einem Anfall. Aber gerade aus den Hirnstrom-Mustern während eines Anfalls können die Ärzt*innen sehr wichtige Informationen für die Diagnose ableiten.
Unsere Spezialklinik bietet daher die Möglichkeit, EEG-Aufzeichnungen nicht nur für einige Minuten, sondern stunden- und sogar tagelang durchzuführen. Somit erhöht sich die Chance, die Hirnaktivität während eines Anfalls messen zu können.
Anfallsbeobachtung
Wie ein Anfall abläuft, was genau während des Anfalls passiert und wie lange ein Anfall dauert, sind wesentliche Informationen für die Diagnose einer Anfallserkrankung. Zumeist kennen Patient*innen ihre Anfälle sehr gut und können im Aufnahmegespräch häufig sehr präzise die typischen Anfälle beschreiben. Auch Angehörige oder Betreuer*innen können hilfreiche Beobachtungen des Anfallsgeschehen und der Anfallsdauer liefern.
Ärzt*innen, die auf die Diagnose von Epilepsien spezialisiert sind, können aus der genauen Schilderung oder Beobachtung eines Anfalls wichtige Informationen ableiten:
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Welche Art der Anfallserkrankung liegt vor?
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Welche Bereiche des Gehirns sind möglicherweise in das Anfallsgeschehen eingebunden?
Video-EEG-Monitoring
Die wichtigsten Informationen lassen sich aus einer Video-Aufzeichnung eines Anfalls ableiten – insbesondere dann, wenn gleichzeitig ein EEG aufgezeichnet wird. Die Monitoring-Abteilung verfügt über Einzel- und Doppelzimmer, die jeweils mit Video-Kameras und EEG-Systemen ausgestattet sind. Somit können rund um die Uhr Video-Bild und Hirnstrom-Muster parallel aufgezeichnet werden.
Diese hoch spezialisierte Form der Epilepsie-Diagnostik heißt Video-EEG-Monitoring oder auch Intensivmonitoring.
Das Video-EEG-Monitoring kann folgende Fragen klären:
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Diagnose von Anfallserkrankungen und deren Ursachen
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Genaue Bestimmung von Anfallsart und Häufigkeit
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Abgrenzung epileptischer Anfälle von psychisch bedingten Anfällen
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Abgrenzung epileptischer Anfälle von Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
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Diagnostik und Überwachung bei lang anhaltenden oder aufeinander folgenden Anfällen ("Status epilepticus")
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Diagnostik minimaler, subklinischer Anfälle
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Diagnostik spezifischer Anfallsmuster im Schlaf, Diagnostik von Veränderungen der Hirnstrommuster im Schlaf
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Auch für die epilepsiechirurgische Diagnostik ist das Video-EEG-Monitoring unabdingbar.
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