10.11.2024 // Fachklinik
„Epilepsie trifft Lebensplan“
Der Saal Erhard Mauersberger war bis auf den letzten Platz besetzt. Das Thema und das Programm des diesjährigen Epilepsieforum Dresden lockte am Samstag, den 9. November 2024, zahlreiche Besucherinnen und Besucher in das Haus an der Kreuzkirche in der Altstadt der sächsischen Landeshauptstadt.
In seiner Einladung hatte der Chefarzt der Fachklinik für Neurologie des Epilepsiezentrum Kleinwachau, Dr. Thomas Mayer, über das Motto der Veranstaltung - Epilepsie trifft Lebensplan - geschrieben:
„Im Leben gibt es Ereignisse, die unseren Plan positiv verändern und gern integriert werden. Gleichzeitig gibt es auch solche, die eine Herausforderung darstellen und eine Neuorientierung nötig machen, bis der Weg wieder gut fortgesetzt werden kann. Eine solche Herausforderung ist das Erkranken an Epilepsie. Diese Diagnose kann nahezu alle Bereiche des Lebens beeinflussen und verlangt oft eine umfassende Anpassung. Wir erleben immer wieder, wie tiefgreifend die Veränderungen sein können, die mit einer Epilepsie-Diagnose einhergehen. In diesem Forum möchten wir verschiedene Aspekte davon aufgreifen.“
Ketogene Ernährungsweise
Der Vormittag begann mit einem Impuls-Vortrag von Mandy Alex und Franziska Rödel, Diätassistentinnen in der neurologischen Fachklinik der Einrichtung in Radeberg bei Dresden, über die Auswirkungen der Ernährung auf die Epilepsie.
Einen besonderen Fokus legten sie dabei auf die ketogene Ernährungsweise, die die Fachklinik erfolgreich in der Therapie einsetzt. Für einen besonderen Höhepunkt sorgten Frau Alex und Frau Rödel mit einem Buffet selbstgemachter ketogener Speisen, das sich in der Mittagspause großer Beliebtheit erfreute.
Danach rückte Dr. Mayer Epilepsie im Alter in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Anhand von vielen filmischen Fallbeispielen ging er der Frage nach, wie und warum es zu Anfällen in letzten Lebensdrittel kommen kann - und welche Auswirkungen das für Betroffene hat.
Epilepsie und Depression
Nach der Mittagspause widmete sich die Kleinwachauer Diplom-Psychologin Carolin Wittig dem Thema Epilepsie und psychische Gesundheit: Wie umgehen mit Angst und Depressionen? Denn Epilepsiepatienten haben ein drei- bis fünfmal höheres Risiko, Depressionen zu entwickeln. Rund 20 Prozent der an Epilepsie Erkrankten sind betroffen. Angstzustände können aber auch Angehörige entwickeln.
Im Anschluss daran präsentierte Dr. Peter Hopp, Abteilungsleitender Facharzt für Neurologie in Kleinwachau, neue Therapiemethoden, aber auch neue beeindruckende wissenschaftliche Erkenntnisse, die in der Fachklinik erarbeitet wurden.
Das Forum beendete eine offene Fragerunde für die Zuhörerinnen und Zuhörer, die auch rege genutzt wurde. Zuvor hatte Dr. Mayer den Organisatoren - Maria Glaubitz und Anja Panitz von unserer Epilepsieberatungsstelle in Dresden sowie Dr. Martin Lutz, Diplom-Psychologe in der Kleinwachauer Klinik -, den Mitarbeiterinnen von pasodoble für den leckeren Imbiss und den Partnern und Sponsoren gedankt.